Arcandor-Insolvenz: Wie geht es weiter?

Es ist amtlich: Arcandor musste einen Insolvenzantrag einreichen. Das hat weitreichende Konsequenzen auf die Tochterunternehmen, die Angestellten und die Kunden. Wie geht es nach der Arcandor-Insolvenz für alle weiter?

Arcandor-Insolvenz: Folgen für die Angestellten

Horst Piepenburg, neuer Generallbevollmächtigte von Arcandor, meint, in den kommenden Monaten bliebe alles beim Alten. Bis August sind durch das anstehende Insolvenzgeld die Gehälter gesichert. Auch anschließend will man so viele Stellen wie möglich erhalten, wobei “im Optimalfall [...] etwa 33.000 Arbeitsplätze gerettet werden”, so Insolvenzrechtler Hans Haarmeyer. Alle Filialen bleiben vorerst geöffnet.

Arcandor-Insolvenz: Folgen für die Kunden

Sämtliche Garantie- und Gewährleistungsansprüche werden aufrecht erhalten; wenn aber der Konzern schließt, ist fraglich, wie es weitergeht. Eine gesetzliche Gewährleistungspflicht erlischt, wenn das Unternehmen nicht mehr existiert. Wird der Konzern übernommen, könnten diese Ansprüche beim Rechtsnachfolger geltend gemacht werden, allerdings nur im gesetzlichen Rahmen von zwei Jahren. Das Rückgaberecht bestünde laut Arcandor weiterhin. Anzahlungen, die schon getätigt wurden, werden bei einer Schlusszahlung berücksichtigt. Die Verbraucherzentralen empfehlen, Gutscheine schnellstmöglich einzulösen.

Arcandor-Insolvenz: Folgen für weitere Unternehmen und ihre Kunden

Die Zukunft für Quelle sieht man durchwachsen: Haarmeyer meint, Quelle sei gut gerüstet. Andere sehen Quelle als “Sanierungsfall”; man müsse die Tochtergesellschaften einberechnen. Primondo machte 2008 76,5 Millionen Euro Verlust – davon sollte Quelle sich trennen.

Für Thomas Cook wurde kein Insolvenzverfahren beantragt, wenngleich Arcandor 52 Prozent Anteile gehören. Diese wurden als Sicherheiten für Kredite verpfändet, sodass Banken die Anteile verkaufen könnten. Für Thomas-Cook-Kunden bleibt die Arcandor-Insolvenz ohne Bedeutung.

Arcandor-Insolvenz: Folgen für KarstadtQuelle-Versicherung und -Bank

Die Arcandor-Insolvenz wirkt sich nicht auf die KarstadtQuelle-Versicherungen aus. Seit 2008 gehört das Unternehmen zur Ergo-Gruppe; Arcandor hat nur noch seinen Namen im Unternehmen. Auch die KarstadtQuelle Bank wurde von Arcandor abgekoppelt; die Insolvenz hat keine Auswirkungen.

Ein Kommentar zu “Arcandor-Insolvenz: Wie geht es weiter?”

  1. Franka sagt:

    Also aus Kundensicht, braucht man sich wegen dieser Pleite wohl wirklich noch die allerwenigsten Sorgen machen. Was ich vor allem ziemlich wichtig finde ist, dass die Bankgeschäfte gesichert sind. Für alles andere gibt es ja auch genug Alternativen auf dem Markt. Am schlimmsten ist so ein Zusammenbruch doch immer für die Mitarbeiter, die im besten Fall weiterhin mit Unsicherheit leben müssen.

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