Commerzbank verkauft Bankhaus Reuschel und Schweizer Töchter

Das zur Commerzbank gehörende Münchener Bankhaus Reuschel soll von der Hamburger Conrad Hinrich Donner Bank übernommen werden, die zur Signal-Iduna-Gruppe gehört. Die Veräußerung vom Bankhaus Reuschel hat die EU bestimmt: Damit die Staatshilfe in Höhe von 18,2 Milliarden Euro an die Commerzbank gehen kann, muss das Bankhaus Reuschel verkauft werden, heißt es aus Brüssel.

Commerzbank verkauft Bankhaus Reuschel

Das Bankhaus Reuschel bedient etwa 30.000 Kunden. Neben der Conrad Hinrich Donner Bank interessierten sich auch die Privatbanken M. M. Warburg, Hauck & Aufhäuser und einige Schweizer Banken für das Geldinstitut. Der Zuschlag geht wahrscheinlich an die Donnerbank, die 1798 gegründet und 1990 von der Iduna Nova übernommen wurde. Die Bank betreut rund 50.000 Kunden und konnte mit seinen 200 Mitarbeitern im Jahre 2008 einen Gewinn von 3,2 Millionen Euro verbuchen; sie ist also von der Finanzkrise bislang weitgehend nicht betroffen.

Commerzbank verkauft Schweizer Töchter

Die Schweizer Einheit der Commerzbank wird von der Züricher Privatbank Vontobel übernommen. Auch dieser Verkauf wurde von der EU-Kommission als Ziel vorgegeben, damit die staatliche Hilfe angenommen werden kann. Auch die Schweizer Ableger der Dresdner Bank wurden von der Commerzbank an die Liechtensteiner LGT Group verkauft.

Seit 1985 gibt es die Commerzbank (Schweiz) AG, deren 130 Mitarbeiter ein Kundenvermögen von etwa 4,5 Milliarden Schweizer Franken betreuen. Herbert Scheidt, seines Zeichens Vontobel-Chef, äußert sich zu dem Kauf: “Die Unternehmenskultur beider Häuser passt hervorragend zusammen. Die hohe Eigenmittelausstattung und Solidität unserer Bank ermöglicht uns diese Akquisition auch in schwierigen Zeiten.”

Commerzbank verkauft Schweizer Dresdner Bank

Um die Geschäfte der Schweizer Dresdner Bank kümmert sich nun die Liechtensteiner LGT Group. Im Jahre 2008 verwaltete die Dresdner Bank ein Vermögen von 9,4 Milliarden Schweizer Franken; umgerechnet etwa 6,2 Milliarden Euro. Die Commerzbank selbst meint zu dem Verkauf, man wolle sich in Deutschland wieder mehr auf die Kerngeschäfte – Privatkunden und Mittelstandsfinanzierung – kümmern.

Die Schweizer Dresdner Bank ist eine Ausnahme in den EU-Angelegenheiten: Es war keine Vorgabe der EU, dass sich die Commerzbank von diesem Geschäft trennen sollte.

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