Girokonto & Co.: Viele Schüler mit unzureichenden Kenntnissen

Finanzen: Ein Thema, das alle angeht – im Kindes- / Jugendalter ebenfalls, denn angefangen mit dem Taschengeld bis zum ersten eigenen (Neben-)Verdienst müssen auch Schüler mit ihrem Geld zurechtkommen. Allerdings ergab eine Studie, in Auftrag gegeben von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU), durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Forsa, das erschreckende Ergebnis: Viele Schüler haben unzureichende Kenntnisse bei Girokonto & Co.

Girokonto & Co.: Viele Schüler mit unzureichenden Kenntnissen

500 Zehntklässer wurden befragt, davon wussten 52 Prozent, was eigentlich ein Girokonto ist, während ein Fünftel meinte, ein Girokonto besitze man, “um angemessene Zinsen auf Ersparnisse zu erhalten”. Die Tatsache, dass eine Kreditabzahlung bei einem Betrag von 2.000 Euro mit Raten von 50 Euro länger dauert als das Ansparen des Betrags in gleichen Raten, konnte ein Drittel der Befragten nicht glauben. Aigners Fazit zu den wahrlich erschreckenden Ergebnissen:

“Verbraucherbildung muss eben schon in der Schule beginnen (…), sei es als eigenes Fach oder auch im Rahmen bestehender Lehrpläne.” Ein Pflichtfach müsse es nicht gleich geben, so ließen sich Finanzen mit Mathematik verbinden, in Sozialkunde könne man Datenschutz näherbringen und Biologie oder Erdkunde könnte über Ernährung aufklären. Ab Sommer 2011 will Aigner 420 000 Euro in die Hand nehmen, um, verteilt auf zwei Jahre, zusammen mit den Verbraucherzentralen ein bundesweites Aufklärungsnetzwerk zu schaffen und mit dem “Online-Kompass” Lehrern eine Hilfestellung zu geben.

Etwas strenger sieht das Gerd Billen als Chef der Verbraucherzentralen: “Da ist wenig Wissen, weil über das Elternhaus manchmal nicht genügend vermittelt wird. Deswegen setzen wir uns für ein Pflichtfach Verbraucherbildung an Schulen ein.” Aufgrund der Ansprüche, die mit weiteren Inhalten in bestehende Fächer auch an Lehrer gestellt werden, erscheint ein Pflichtfach durchaus als sinnvolle Lösung.

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